Sicher unterwegs bei Gewitter und Blitz am Achensee
In den Alpen gehören starke Gewitter in den Sommermonaten zu den größten Gefahren in den Bergen und am See. Neben Kälte und Nässe, die Risiken wie Unterkühlung und Rutschgefahr mit sich bringen, besteht auch akute Blitzgefahr. Durch sorgfältige Tourenplanung, frühes Aufbrechen und rechtzeitiges Beenden des Ausflugs können Gefahren durch Gewitter vermieden werden. Wetteränderungen werden oft erst wahrgenommen, wenn bereits starker Wind aufkommt, es stürmt oder regnet. Befindet man sich dann auf oder im See, kann man in große Gefahr geraten. Deshalb ist es wichtig, die ersten Anzeichen eines Wetterumschwungs frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.
Was sind Anzeichen eines Gewitters & akute Blitzgefahr?
- Gewitter: Wenn zwischen Blitz und Donner weniger als 10 Sekunden vergehen, spricht man von einem nahen Gewitter. In diesem Fall solltet ihr euch nicht im Freien aufhalten, insbesondere nicht auf und im Wasser.
- Akute Blitzgefahr: Kribbeln auf der Kopfhaut, Aufstellen der Haare, Surren von Metallgegenständen, leises Knistern und bläuliches Leuchten an besonders auffälligen Metallgegenständen (Gipfelkreuze etc.).
- Planung eures Badetages oder eurer Wassersportaktivität: Nutzt die Wetterseite auf der achensee.com, um euch über das Wetter & den Wind zu erkundigen.
- Wetter- & Windbeobachtung sowie Warnzeichen ernst nehmen: Auf die Wetterentwicklung achten und bei den ersten Anzeichen das Wasser verlassen. Gilt für Badegäste, SUP-Paddler, Kitesurfer und andere Wassersportler gleichermaßen.
- Ein starker Wind kann eine große Gefahr darstellen. Unterschätzt diese Kraft nicht und beendet eure Aktivität frühzeitig.
- Früh aufbrechen: Im Sommer empfiehlt es sich, bei Wanderungen und Bergtouren früh aufzubrechen. Am Nachmittag steigt die Gewittergefahr meist an.
- Wetterbeobachtung: Die Wolkenentwicklung genau beobachten und erste Anzeichen einer Wetteränderung ernst nehmen.
- Bergwetterdienste nutzen: Bergwetterdienste oder die Wetterseite auf der achensee.com bieten eine sehr gute Grundlage für die Tourenplanung.
- Vormittagstouren bevorzugen: Bei Gefahr von Wärmegewittern Bergtouren in den Vormittag legen.
- Frontgewitter meiden: Bei Gefahr von Frontgewittern oder Kaltfronten auf Bergtouren verzichten.
- Ausgesetzte Grate und freistehende Erhebungen wie Gipfelkreuze, einzelne Bäume oder Baumgruppen sowie Waldränder mit hohen Bäumen und Felstürme so schnell wie möglich verlassen.
- Entfernt euch von Stahlseilen, Kletterwänden, Bächen oder Bergseen und - wenn möglich - sucht größere Felshöhlen als Schutz auf. Dabei aber mindestens 1,5 Meter von der Felswand entfernt bleiben.
- Geht in die Hocke, Füße nebeneinander und stellt euch auf euren Rucksack oder euer Seil (isolierende Unterlage), um mögliche Schrittspannungen zu vermeiden. Wartet in dieser Position, bis das Gewitter vorüber ist.
- Bleibt im absturzgefährdeten Gelände immer selbst gesichert.
- Schützt euch mit Biwaksack und Funktionskleidung vor Nässe und Auskühlung.
- Schutz vor Blitzschlag bieten Hütten und Häuser mit Blitzableitern, eine Senke oder ein dichter Wald.
- Gruppen sollten sich weit verteilen, damit sie nicht wie eine kompakte Erhebung wirken.
- Gewitter sind oft mit Starkregen verbunden - Vorsicht vor Steinschlag oder Sturzbächen.
Wenn schnelle Hilfe angesagt ist
- Notrufnummern: 144 (Rettung), 140 (Notrufnummer für alpine Unfälle in Österreich), 112 (europäische Notrufnummer)
- Notfall-App „SOS EU Alp“: Durch die (fast) punktuelle Ortung des Verunglückten mittels integriertem GPS-Modul wird der Zeitraum zwischen Alarmierung und Rettung mit der „SOS EU Alp-App“ extrem verringert. Sie bietet euch somit eine wertvolle Ergänzung zur offiziellen alpinen Notfallnummer 140.