Raetische Inschriften
Das vorchristliche Quellheiligtum im Rofangebirge. Zwei Bergsteiger entdeckten zu Pfingsten 1957 im Achenseegebiet in der Nähe des Guffert eine nach Norden offene Höhle. In den Wänden der Höhle sind vorrömische Felsinschriften geritzt. Derartige Inschriften hatte man zuvor nur im norditalienischen Alpenvorland bis herauf nach Südtirol gefunden. Die rätischen Schriftzeichen vom Schneidjoch sind die einzigen, die bis heute in Nordtirol entdeckt wurden. Die Inschriften entstanden nicht gleichzeitig und sind auch nicht vom selben Schreiber, sie wurden vermutlich zwischen 500 und 100 vor Christus in den Stein geritzt. Die Inschriften sind in sieben Zeilen angeordnet und konnten zwar entziffert, aber bis jetzt nicht übersetzt werden. Obwohl der Fundort eine Quelle aufweist, ist seine Lage an der Nordseite des Schneidjochs auf 1.520 Meter Seehöhe rätselhaft.